Kadett B mit OHV Motor
1000/1100/1200er OHV
Diese Motoren sind alle sehr standfest und langlebig. Mit einem solchen Motor konnte bei guter Pflege schon einmal 200.000Km und mehr auf den Tacho gefahren werden, ohne größere Probleme.
Die OHV Motoren besitzen eine dreifach gelagerte Kurbelwelle, die über Kette eine seitlich liegende Nockenwelle antreibt. Diese bewegt über Stösselstangen, die im Kopf sitzenden Kipphebel, die dann die Ventile betätigen.
Der kleine Kadett Motor ist schon von Haus aus sehr drehfreudig, was den meisten Kadett B Fahrern schon genügt.
Um die Leistung zu steigern, hatte ich einen IDF Vergaser auf meinen Motor angepasst. Früher gab es für diese Vergaservariante eine Aluansaugbrücke. Leider ist eine solche Brücke schwer zu bekommen und sehr teuer, deshalb habe ich selbst eine Brücke aus Metallrohr gebaut. Bei einer Prüfstandsmessung, schnitt der IDF Vergaser leistungsmässig etwas besser ab, als der DCOE ebenfalls von Weber.
OHV Motor mit Weber IDF Vergaser
... und OHV mit Weber DCOE Vergaser.
Die Leistung war mit dem IDF Vergaser besser als mit dem DCOE Weber.
Drehzahl, kann der OHV Motor auch !
Es gibt eine Menge Vergaservarianten zur Leistungssteigerung für den Kadett B. Von der originalen Rallye Kadett Zweifachvergaseranlage über einen Registervergaser mit einem Spezialansaugrohr, über viele weitere Varianten bis zum reinen Doppelvergaser von Solex Typ DDH/ADDHE oder Weber DCOE. Letztere halte ich für eine gute Lösung besonders die Weber Ausführung, da man noch neue Vergaser und Ansaugrohre sowie alles was man für den Anbau und das Einstellen einer solchen Anlage braucht, heute noch bekommt.
Durch die Bearbeitung der Einlässe und Auslässe des Zylinderkopfes sowie der Übergänge zum Auslass- und Einlasskrümmer und der Ventile kann man so die Leistung auf gute 75 PS steigern.
Wer mehr möchte, kann durch planen des Zylinderkopfes die Verdichtung weiter anheben und größere Ventile verbauen. Dabei sollte man auf die Freigängigkeit der Ventile achten, damit diese nicht die Kolben berühren, eine Leistung von 80 bis 90 PS ist dann ohne weiteres möglich.
Eine andere Nockenwelle ist nicht unbedingt erforderlich, da die originale Welle schon sehr gut ist. Wer trotzdem auf andere Steuerzeiten nicht verzichten möchte, kann bei Tunern die original Nockenwelle umschleifen lassen, oder eine neue Sportnockenwelle erwerben. Die Nockenwelle sollte für den Straßenbetrieb geeignet sein, reine Motorsportwellen sind im Straßenverkehr eher hinderlich.
Wenn die Leistungsentfaltung erst ab 5000 U/min beginnt, ist das nicht erstrebenswert, es gibt dann nur ein kleines nutzbares Drehzahlband und für die Straße ist dies nicht zu empfehlen. Durch das Bearbeiten der Kurbelwelle und Pleuel sowie des Schwungrades, besonders durch das Erleichtern/Auswiegen sowie Wuchten der ganzen Teile kann man den Unterbau standfester machen und ggf. auch schon bis 8000 U/min oder mehr drehen.
Bei Rennfahrzeugen aus den 70 er Jahren ging das Drehzahlband durch verstellen der Steuerzeiten und anderer Nockenwelle bis über 8800 U/min. Damit war dann unter 4500 U/min nicht zu fahren, also nur etwas für den Rennbetrieb. Die Leistung solcher Motoren lag bei um die 110 PS, aber Haltbarkeit war ein Fremdwort. Die Kurbelwelle mit 3 Hauptlagern war das größte Problem und ist es auch heute noch.
Für einen Sportmotor, wenn man nicht einen großen Teil selber machen kann, legt man bei Tunern einen ordentlichen Betrag auf den Tisch des Hauses. Es ist zwar nur ein kleiner OHV Motor, die Arbeit ist aber die gleiche wie bei größeren Motoren.
Zum Schluss noch ein Wort zur Auspuffanlage, je größer und lauter desto besser, stimmt wie immer nicht. Für einen OHV genügt ein gut bearbeiteter Gusskrümmer mit einer 50 mm Anlage und der Motor kann schon ordentlich ausatmen. Wer es etwas edler möchte, kann auch einen Fächerkrümmer samt Edelstahlanlage montieren.
Alles eine Frage des Geldes.